[Artikel] von Selina Trettenhahn
Beziehungen sind komplex, voller Höhen und Tiefen. Oft braucht es einen einfühlsamen Wegweiser, um durch die Wirrungen der Liebe zu navigieren. In diesem Artikel tauchen wir in die Welt von Irene und Arno Mitterbacher ein, die nicht nur Experten in ihrer Branche sind, sondern auch als Ehepaar ihrer gemeinsamen Leidenschaft nachgehen: die Kunst der Liebe zu verstehen und zu helfen.
Irene Mitterbacher ist nun schon seit fast zwei Jahrzehnten psychosoziale Beraterin. Besonderen Fokus legt sie auf Supervision, Ethik, Paar- und Sexualberatung. Zudem hat sie die Zusatzausbildung zur Gestaltpädagogin. Arno Mitterbacher kommt aus dem technischen Bereich und hat erst später die Ausbildung zum systemischen Coach gemacht.
Die Beiden sind nun seit 39 Jahren verheiratet und bieten ausschließlich gemeinsame Paarberatung an. Dies hat sich als besonders effektiv erwiesen und erfreut sich großer Beliebtheit bei Paaren. Durch die unterschiedlichen Ausbildungen des Ehepaars können sie eine breite Palette anbieten. Die gemeinsame Herangehensweise schafft einen Raum, der speziell auf die Bedürfnisse der Klienten angepasst ist.
Das Erstgespräch soll die Klienten neugierig machen und die Lust wecken, an ihrer Beziehung zu arbeiten. Das Beratungsduo stellen daher häufig folgende Frage zum Einstieg: „Was muss ich ändern und was ist gut?“
Zu Beginn erzählen Irene und Arno über sich selbst und achten dabei darauf, nicht länger als etwa fünf Minuten zu sprechen. Das mildert die Nervosität bei den Paaren und schafft eine angenehme Atmosphäre. Danach bekommt das Paar einen Fragebogen zur Erstanamnese. Hier werden gezielt Daten abgefragt, welche in der Beratung eine Rolle spielen könnten.
Anschließend fragt das Ehepaar nach dem genauen Anliegen der Klienten und wobei sie helfen können. Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass jeder der beiden Partner gleich lange Redezeiten hat und man sich dabei nicht gegenseitig unterbricht.
In der Beratung kommen unterschiedliche Fragestellungen und Übungen zum Einsatz, wie zum Beispiel: „Was muss ich ändern, weil ich sonst keine Luft bekomme?“, „Was soll unbedingt so bleiben?“ oder „Was ist unser Fundament?“. Für die Übungen haben die Paarberater verschiedene Materialien zur Verfügung, beispielsweise Tonfiguren oder Kärtchen. Diese werden gezielt gewählt und eingesetzt. Der Sinn besteht darin, dass die Klient:innen "aus dem Kopf kommen und in den Bauch gehen", erzählt Irene Mitterbacher.
In der Regel dauert das Erstgespräch 90 Minuten. Bei Bedarf nehmen sich die zwei auch gerne etwas länger Zeit, denn wichtig ist, dass das Paar am Ende der Beratung mit einem guten Gefühl nach Hause geht. Um das zu schaffen, hat sich das Paarberatungsduo etwas einfallen lassen. Am Ende der Beratung sollen sich die Partner zueinander drehen und gegenseitig folgendes sagen: „Ich schätze an dir ...“. Dadurch werden die großen Beziehugnsprobleme nicht gelöst, jedoch schafft es ein gutes Gefühl zum Abschluss.